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Samstag, 11. März 2006

Musik: Oomph verschenken Tickets für Echo-Gala - Band von Veranstaltung ausgeladen
"Nach der Absage ihres Auftritts bei der Echo-Verleihung am Sonntag in Berlin verschenken Oomph ihre Tickets für die Gala. Die niedersächsische Band, die mit dem Song «Gott ist ein Postar» für Wirbel gesorgt hatte, wolle drei Fans als «ehrwürdige Vertreter» zum Echo schicken, teilte die Agentur Radar am Donnerstag in Bochum mit. Verlost werden die Tickets auf der Internetseite oomph.de. Dero, Crap und Flux wollen die Tickets den Gewinnern am Sonntag um 17.30 Uhr im Estrel Convention Center übergeben.

Nach Angaben der Band wurden die Musiker mit ihrem Song «Gott ist ein Popstar» überraschend von der Echo-Gala ausgeladen. Die Organisatoren hätten sich vor dem Hintergrund aktueller religiöser Diskussionen wie den Karikaturenstreit auf ihre moralische und gesellschaftspolitische Verantwortung berufen. Oomph betonen derweil, ihr Song sei ein kein religionskritisches, sondern ein gesellschaftskritisches Werk, dass sich gegen die Kommerzialisierung des Glaubens richte.

«Ein bisschen Provokation sollte in einer toleranten Gesellschaft möglich sein»
Oomph wirft RTL nach Echo-Ausladung Heuchelei vor


Nach der Absage ihres Auftritts bei der Echo-Verleihung am Sonntag wirft die Band Oomph dem übertragenden Sender RTL Heuchelei vor. «Einerseits laden sie uns aus, andererseits hofieren sie den Proleten-Rapper Sido, der sich in seinem neuen Video ans Kreuz nageln lässt», kritisierte Sänger Dero in der «Frankfurter Rundschau» (Freitagausgabe). Ein Grund für die Ausladung könne sein, dass die Band mit ihrem Lied «Gott ist ein Popstar» dem Sender den Spiegel vorgehalten habe. «Die Idee unseres Auftritts bei der Echo-Gala war ja, diese ganze Casting-Idee zu ironisieren. Das geht RTL gegen den Strich», sagte der Frontmann der niedersächsischen Band.

Die Reaktionen auf das Lied waren dem Musiker zufolge überwiegend positiv. Zwar habe es einige Morddrohung im Internet-Gästebuch der Band gegeben. Viele Christen verstünden hingegen den Aufruhr nicht: «Sie finden, dass das Lied zum Nachdenken anregt und ein wenig provoziert.» Im Endeffekt habe aber auch Jesus provoziert und «dadurch ist er ans Kreuz gekommen». «Ein bisschen Provokation sollte in einer toleranten Gesellschaft möglich sein», forderte Dero.

Die Organisatoren der Echo-Gala hatten sich bei ihrer Entscheidung vor dem Hintergrund aktueller religiöser Diskussionen wie den Karikaturenstreit auf ihre moralische und gesellschaftspolitische Verantwortung berufen. Oomph betonten, ihr Song sei kein religionskritisches, sondern ein gesellschaftskritisches Werk, dass sich gegen die Kommerzialisierung des Glaubens richte.

FreiePresse.de (ddp)

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